Contemporary Art - Science - Urbanism - Digital Culture

Im Mittelpunkt des Projekts steht die Untersuchung, wie sich die Natur nach der Nuklearkatastrophe Tschernobyl zurückerobert. Trotz der Strahlung hat sich in der Sperrzone in den letzten vierzig Jahren ein reichhaltiges, selbst erzeugtes Ökosystem entwickelt. Diese paradoxe Entwicklung hat unter Wissenschaftler*innen eine hitzige Diskussion ausgelöst, aber keiner konnte sie vollständig erklären, da die Ergebnisse der jeweiligen Studien nicht übereinstimmen.

Eine Gruppe von Forscher*innen führt es auf biologische Aberrationen und Transformationen auf zellulärer Ebene zurück, eine andere konnte nachweisen, dass einige Arten in der Lage sind, einen Anstieg der Strahlung durch die Entwicklung zellulärer Strategien zu kompensieren, die ihren Genpool erhalten. Viele Wissenschaftler*innen glauben jedoch, dass die Artenvielfalt und die Tatsache, dass sie sich autonom entwickelt hat, auf die Abwesenheit des Menschen zurückzuführen ist.

Während der Ausstellung wird Volker Kreidler im Sperrgebiet von Tschernobyl gesammelten Pflanzen mikroskopieren und von den Herbarien Makroaufnahmen anfertigen. Diese Aufnahmen erweitern die bisherige Fotodokumentation “Dritte Landschaft – Third Landscape” und sind Teil  Projektes “95 – 15 – 25”, welches die Arbeiten in Tschernobyl und Kyjiw der letzten 30 Jahre in Buchform präsentiert.

Volker Kreidler beschäftigt sich in seiner fotografischen Arbeit hauptsächlich mit den Transformationsprozessen und der Topografie Ost- und Mitteleuropas. Insbesondere der soziale Raum als Raum menschlichen Handelns steht im Mittelpunkt seiner Arbeit. Er untersucht Orte, die für Umbruch und Wandel stehen: Grenzgebiete und Grenzübergänge, Verkehrswege und Reiseziele, also Sammelpunkte, an denen Waren, Wissen und „Humanressourcen“ zirkulieren, prägen das Profil eines historisch reichen und zugleich fragilen Europas. Die Frage nach sichtbaren und unsichtbaren Interaktionen von Kultur und Natur, ist ein weiterer Aspekt der Arbeit. Im Laufe der Jahre hat sich der Schwerpunkt von der Topografie auf den Menschen und seine Lebensbedingungen verlagert. Der fotografische Stil zielt immer darauf ab, großformatige Arbeiten zu schaffen, die für den Rezipienten ein Stück Realität darstellen, was eine ausgefeilte Kameratechnik und eine umfangreiche Recherche und Vorbereitung erfordert.

Arts, Science & Culture

Eröffnung

12.04.2025
19.00 Uhr

Öffnungszeiten

Do-Sa
15.00 - 19.00 Uhr
sowie nach
Vereinbarung

Finissage

24.05.25
19.00 Uhr