Contemporary Art - Science - Urbanism - Digital Culture

Für eine neue Qualität des Miteinanders. Zukunftsperspektiven, Innovationsbarrieren und Gestaltungsmöglichkeiten einer nachhaltigen Transformation unserer Städte.

Es ist schon lange bekannt, dass Architektur, Bauwirtschaft und Stadtplanung einen beträchtlichen Anteil an unserer heutigen Klimamisere haben. Dabei haben sich die Verantwortlichen häufig als nicht zuständig erklärt und die Forderungen nach weniger Energieverbrauch und Emissionsausstoß oder mehr Begrünung und klimafreundliche Baumaterialien hin und her geschoben: mal sei es nicht finanzierbar, mal praktisch nicht machbar, mal schlicht nicht gewünscht. Damit haben wir alle wertvolle Zeit verloren, sodass nicht allein die Ungeduld der Stadtgesellschaft, sondern auch die faktische Dringlichkeit zugenommen hat. Denn ja, wir müssen endlich handeln und den Kurs korrigieren. Wir brauchen eine nachhaltige Transformation unserer gebauten Umwelt. Wir brauchen eine klimagerechte Bauwende.

Dass eine solche Diagnose nicht länger die Meinung von einzelnen Idealisten ist, die sich schon seit Jahrzehnten mit alternativen Baumaterialien wie Lehm und Holz oder intelligenten Produktionsweisen und Nutzungsszenarien wie der Kreislaufwirtschaft beschäftigen, bezeugen eine ganze Reihe von neuen Initiativen wie New European Bauhaus, Bauhaus der Erde, IBA Klima Berlin, Kilmastadt Berlin 2030 oder Architects4Future, die sich alle auf die eine oder andere Weise für eine nachhaltige Architektur und Stadtentwicklung engagieren. Tatsächlich kann man von einer gewissen Aufbruchstimmung sprechen, die die Branche seit einer Weile beschäftigt und bewegt. Es scheint, als sei das entscheidende Momentum gekommen.

Eine wirkliche Transformation der gebauten Umwelt wird allerdings nur dann gelingen, wenn sie nicht auf zeitlich und räumlich begrenzte und schlimmstenfalls auch noch miteinander konkurrierende Reallabore und Experimentierräume beschränkt bleibt, sondern in die alltägliche Praxis von Architekt*innen, Bauherren, Investor*innen, Projektentwickler*innen, Hauseigentümer*innen, Bauverwaltungen, Stadtplanungsämtern, uvm. übergeht. Dafür brauchen wir nicht unbedingt neue Leuchtturmprojekte, sondern vor allem eine neue Qualität des Miteinanders! Ein Miteinander, das die zahlreichen Dysfunktionalitäten des Systems beim Namen nennt und an Problemlösungen arbeitet. Ein Miteinander, dass es ermöglicht, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und bestehende Initiativen effektiv vernetzt. Ein Miteinander, das sich tatsächlich als eine Bewegung versteht.

Mit unserer Veranstaltungsreihe "TURNAROUND. Climate Action in Architecture" möchten wir gerne Teil einer solchen großen Bewegung sein und dazu beitragen, dass noch mehr Wissen über nachhaltige Architektur und Stadtentwicklung zirkuliert, noch mehr Kompetenzen auf den Seiten aller Beteiligter entwickelt, noch mehr Kräftenetzwerke gebildet und mehr konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, um die gewaltige Mammutaufgabe, vor der wir alle stehen, gemeinsam anzugehen.

Dazu laden wir Sie und Euch ganz herzlich ein!

TURNAROUND ist eine Veranstaltungsreihe des Berliner Architektursalons im CLB Berlin. Initiiert und kuratiert von Sebastian Bissinger & Laure Boer (BANK / Graphic Design Today), Jason Danziger (thinkbuild), Erhard An-He Kinzelbach (KNOWSPACE), Sven Sappelt (CLB Berlin) und Martin Schmitt (Martin Schmitt Architektur).