Die jüngste Eiszeit endete vor 12.000 Jahren. Bis dahin lag Berlin unter einer über 200 Meter dicken Eisdecke. Der Fernsehturm wäre kaum zu sehen gewesen. Als die Gletscher aus Skandinavien nach einem raschen Klimawandel abgeschmolzen waren, blieben Schlamm, Sand und Geröll zurück. Die Folgen der Kaltzeit sind bis heute erkennbar: der Prenzlauer Berg und der Kreuzberg sind beides Uferkanten des Urstromtals, das sich in die von Gletschern aufgetürmten Sandmassen gegraben hatte. In diesem mehr als vier Kilometer breiten Flussbett bildete sich die heutige Stadtmitte heraus. Die bildet bis heute die realen Grundlagen für das Leben in Berlin.
Was hat diese Geschichte mit uns heute zu tun? Wie lassen sich 12.000 Jahre überhaupt sinnvoll begreifen? Wie lässt sich der Boden in seiner – geologischen, ökologischen, ideologischen – Vielschichtigkeit erfassen? Was davon ist für das Verstehen unserer Gegenwart relevant? Und welche Bedeutung hat dieses Wissen um den Boden für unsere Zukunft?
Bodenproben Berlin erforscht die Vielschichtigkeit des Bodens auf künstlerische Art und Weise und vereint dafür verschiedene künstlerische Disziplinen zu einer audiovisuellen Rauminstallation: Eine 8 Kanal Klanginstallation, eine 6 Kanal Videoinstallation, Raum und Text sowie Exponate der Naturwissenschaftlichen Sammlung der Stiftung Stadtmuseums Berlin und der Geologie der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.
Eine audiovisuelle Rauminstallation
von Uwe Gössel, Wolfgang Menardi, Niclas Reed Middleton, Mark Polscher, Bernhard Siegl und Sven Sappelt.
In Zusammenarbeit mit:
Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz – Landesgeologie.
Stiftung Stadtmuseum Berlin
Landesmuseum für Kultur und Geschichte Berlins – Fachbereich Naturwissenschaftliche Sammlung
Gefördert durch:
Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.