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Die poetischen Werke von Mati Shemoelof und Abdulkadir Musa schlagen wesentliche Brücken zwischen den Kulturen des Nahen Ostens. Aus der Begegnung von hebräischer und kurdischer Poesie entsteht die Praxis einer transnationalen Dichtung und darüber hinaus die Vision einer friedlichen transkulturellen Union, gewonnen aus sehr persönlichen Erfahrungen und Motiven. Die Lesung eröffnet ein vielfarbiges Szenario komplexer Weltverhältnisse gänzlich ohne ideologisches Framing. Bereichert um die liebevollen Schilderungen des ukrainischen Alltags von Iryna Yaniv offenbart das literarische Bouquet dieser Lesung neben der Vielstimmigkeit der Texte vor allem eines: Die eindringliche Kraft der Poesie. Hierin begegnen die Texte und die Zeichnungen von Héctor Solari einander, deren provokative Leere und Stille Raum für alle Stimmen und neue Diskurse bieten.

Die Autor*innen lesen auf Hebräisch, Kurdisch und Ukrainisch. Die Übersetzungen ins Deutsche werden gelesen von Thomas Schütt.

Mati Shemoelof ist ein arabisch-jüdischer Dichter, Autor, Herausgeber, Kurator und Aktivist, der in Berlin lebt. Er ist Mitbegründer der Gruppen „Poetic Hafla“ sowie „Anu: Jews and Arabs writing in Berlin”. Mati ist Autor von sieben Gedichtbänden, einer Kurzgeschichtensammlung und eines Romans (2021) sowie verschiedener Theaterstücke und Artikel (zuletzt u.a. Berliner Zeitung). Seine Werke wurden mit bedeutenden Anerkennungen und Preisen ausgezeichnet. Seine erste Veröffentlichung in Deutschland war der Gedichtband „Bagdad | Haifa | Berlin“ (AphorismA Verlag, 2019). Außerdem hat er das Hörspiel „Das künftige Ufer“ für den WDR entwickelt (2018). Zuletzt erschienen: „Das kleine Boot in meiner Hand nenn ich Narbe“, Gedichte, (parasitenpresse, 2023).

Abdulkadir Musa ist Autor, Übersetzer, Migrationsexperte und einer der Pioniere der literarisch-anarchistischen Kreativmethode. Er studierte französische Sprache und Literatur an der Universität in Aleppo sowie Soziale Arbeit an der ASH Berlin. Er erhielt das Arbeitsstipendium für Autor*innen nicht-deutscher Literatur der Senatsverwaltung für Kultur und Europa in Berlin 2018 und das Radial-Arbeitsstipendium für Übersetzer*innen des Deutschen Übersetzerfonds 2021. Er hat ausgewählte Texte von Dichter*innen wie Erich Fried, Friederike Mayröcker, Mahmoud Darwish, Tal Nitzán etc. aus dem Deutschen und Arabischen ins Kurdische übersetzt. 2019 wurde sein Gedichtband „خارج الحدیقة داخل السور“ / „Außerhalb des Gartens innerhalb des Zaunes“ (Aldarawesh, Plowdiw – Bulgarien) in Arabisch veröffentlicht. 2017 erschien seine kurdisch-englische Gedicht-Anthologie „Kurdish Voices from Rojava” (Inner Child Press, Ltd. USA), in Zusammenarbeit mit Katarzyna Sala. Sein Gedichtband „Çengên te ez bi firê xistim“ / „Deine Flügel haben mich das Fliegen gelehrt” (Semakurd, Dubai, 2007 und AR, Istanbul 2013) wurde in kurdischer Sprache veröffentlicht. Seine Gedichte sind sowohl auf Kurdisch als auch auf Arabisch erschienen und in weitere Sprachen übersetzt worden.

Iryna Yaniv, geboren in Lwiw (Ukraine), lebt seit 2016 in Deutschland. Sie absolvierte einen Master in Kulturmanagement und ist seit 2022 für die Cinémathèque in Leipzig als Kulturmanagerin tätig.

16.00 Uhr

Open Doors und Möglichkeit zur Besichtigung der Ausstellung von Héctor Solari.

18.00 Uhr

Lesung

19.30 Uhr

Get-together